Über meine Kunst
Seit meinem Studium interessiere ich mich für die Umsetzung von Musik in Farben und Formen sowie für die Kombination unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten zu einem Gesamtkunstwerk. Hierzu sind Experimente und Kunstwerke mit unterschiedlichen Techniken entstanden: Installation/Performance, synästhetische Ansätze, malerische Umsetzung von Musik, Bühnenbilder, Theateraufführungen.
Meine aktuelle Malerei ist seit vielen Jahren sowohl inhaltlich als auch formal von meiner Faszination für das Element Wasser geprägt (auch in Verbindung mit den drei anderen Elementen). Neben den Arbeiten in Acryl-Mischtechnik sind auch (Unter-) Wasserfotografien, Objekte, Gedichte/Texte und Klangstücke mit Wassergeräuschen entstanden.
Die weiße Leinwand entspricht für mich einem offenen Meer mit seinen unendlichen Variationsmöglichkeiten. Aus dem Seinszustand heraus wird durch eine intuitive Herangehensweise eine Sprache formuliert, die das Erlebte malerisch transformiert. Vergleichbar mit Wasser, das annimmt was kommt und damit weiter fließt. Diese Transformation kann inspiriert sein von Begegnungen mit Menschen, persönlichen Bedürfnissen und Gefühlen, Träumen und bereits vorhandenen Bildern aus dem Innern sowie von der intellektuellen und künstlerischen Auseinandersetzung mit Themen aus dem Alltag. Formen und Farben verändern sich durch eine neue Sicht auf die Welt und neue Variationen werden entdeckt. Widerstände werden angenommen und umspült. Ziel ist es, im Fluss von Geben und Nehmen mit den Mitmenschen zu sein und sich dabei von Erwartungen zu befreien. Das Bild ergibt sich von selbst im Prozess der inhaltlichen und formalen Auseinandersetzung beim Annehmen und Finden. Die Bilder stellen somit einen schon vorhandenen Seinszustand dar als auch einen gesellschaftlichen Prozess, der die Offenheit für eine umfangreiche Welt mit ihren unendlichen Variationsmöglichkeiten transformiert und ausformuliert. Dieser Prozess bedeutet auch die größtmögliche Freiheit – sich im Ungeborenen geborgen zu fühlen und Unsichtbares punktuell sichtbar zu machen – sichtbar machen, wie es sich anfühlt in dieser Welt Mensch zu sein.
Auch das Element Wasser steht symbolisch für Freiheit – die darin besteht, ohne Wertung anzunehmen was kommt und damit (verändert und sich verändernd) weiter zu fließen.
Die Faszination für das Thema Wasser spiegelt sich auch formal in den Bildern wider. Durch Techniken des Farbe fließen lassens, schüttens, werfens, spritzens, aufschäumens, Blasen bildens, stehen lassens und schichtens wird die Eigenschaft des Elements auf den Bildern fixiert. Auch Unterwasserfotografien von unterschiedlichen Wasserzuständen sind z.T. in den Bildern collageartig integriert. Dabei geht es nicht um die konkrete Darstellung von Wasser, sondern vielmehr um die Darstellung von Zuständen, die Wasser haben kann und/oder im übertragenden Sinn von Zuständen innerer Befindlichkeiten.
In meinen Unterwasserfotografien beschäftige ich mich mit der Wirklichkeit und den vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten von Wasser. Reale Fotografien erscheinen als surreale Welten oder abstrakte Gebilde, die unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Ein Entdecken und intensives Wahrnehmen von Details und Momentaufnahmen, die im schnellen Wandel und in der Bilderflut unserer Zeit oft untergehen.
Vera Schneider-Terodde 2021
abtauchend in die Tiefe bis auf den Grund schwebend eingehüllt in neue Farben und Klänge immer in Bewegung rückblickend sich spiegelnd unter der Oberfläche die den Himmel berührt
auftauchend Leben in unendlichen Variationen jeder Moment einzigartig in ständiger Bewegung annehmen was kommt damit weiter fließend verändert - sich verändernd bis sich das Leben spiegelt unter der Oberfläche die den Himmel berührt (Vera Terodde, 2020)
SWUUSH! eintauchen hohe Frequenzen dämpfend immer tiefer in die Stille gleiten fernab von Lautstärke und Hektik loslassen schwerelos treiben & getragen werden den Atem anhaltend innehaltend in verzauberte Orte und magische Welten eintauchen eintauchen II in die Tiefe ihre Seele spüren sich einlassen und in der Vielfalt sich lebendig und frei fühlen die Flügel entfalten und tun, was Du tun musst, als Teil dieses großen Wunders. (Vera Terodde, 2021)
In der Kunst sind alle frei, kann alles in Schönheit erstrahlen. Das ist Frieden. Wasser nimmt an was kommt und fließt damit weiter, immer in Veränderung. Das ist Leben. friedlich leben - tolerant sein. (Vera Terodde, 2023)




